Haus für Kinder: Einfach jemand da, der sich kümmert

„Das hast du gut gemacht, Lars“, lobt Petra, Betreuerin in der Wohngruppe im Haus für Kinder in Bad Cannstatt. Sie nimmt die Schüssel mit frisch geschabten Spätzle entgegen, die sie gerade zusammen mit Lars (Name geändert) fürs gemeinsame Mittagessen zubereitet hat. Lars ist 14 Jahre alt und wohnt seit zwei Monaten in der Wohngruppe im Haus für Kinder. Bei seiner Familie kann er im Moment nicht leben, denn seine Eltern können sich zuhause nicht um ihn kümmern. Seine Mutter ist suchtkrank und der Vater ist kaum noch daheim, weil er mit der Situation zu Hause schlelcht umgehen kann. Bevor Lars in die Wohngruppe kam, war er monatelang nicht mehr in der Schule. „Lars hat sich viel mit anderen Jugendlichen geprügelt,“ erzählt seine Betreuerin. „Und er hat sich viel auf der Straße herumgetrieben, war einfach ganz sich selbst überlassen.“ In der Wohngruppe bekommt er viel Zuwendung. Die Betreuer_innen sind für ihn da und nehmen ihn auch mal in den Arm. Das tut ihm einfach gut.

Es braucht ein vielfältiges Hilfenetz

Insgesamt acht Plätze hat das Haus für Kinder in der Wohngruppe. Hier leben Kinder zwischen acht und achtzehn Jahren, die vorübergehend oder langfristig nicht mehr bei ihren Familien leben können. So kommen sie beispielsweise aus konfliktbehafteten oder überforderten Familien, haben Eltern mit psychischen Erkrankungen oder benötigen Schutz vor Gewalt. Auch wenn Lars in der Wohngruppe gut aufgehoben ist, so sehnt er sich doch nach einer intakten Familie. Das Ziel der Arbeit ist, dass die Kinder und Jugendlichen wieder in ihre Familien zurückkehren können. Damit das gelingt, muss ein vielfältiges Hilfenetz greifen. Häufig benötigen die Eltern Hilfe, um ihren Alltag zu bewältigen. Auch Lars‘ Eltern werden von der ambulanten Familienhilfe der Caritas unterstützt. Die Sozialarbeiter_innen machen Hausbesuche, begleiten die Eltern bei Behördengängen und beraten sie zu ihrer finanziellen und persönlichen Situation, damit sie Lars und seinem Bruder wieder ein liebevolles Zuhause geben können. Schon jetzt stellen die Betreuer_innen fest, dass sich Lars‘ Familie stabilisiert. Vielleicht kann Lars schon in einem Jahr in seine Familie zurückkehren.

Verschiedene Hilfeangebote unter einem Dach

Im Oktober 2020 wurde das Haus für Kinder in Bad Cannstatt neu eröffnet. Es vereint verschiedene Hilfeangebote für Familien, Eltern, Kinder und Jugendliche unter einem Dach. So sind neben der Wohngruppe auch die Räumlichkeiten der ambulanten Familienhilfe, der psychologischen Beratungsstelle und auch der SoFa-Gruppe (Sozialraumorientiertes Familienangebot) untergebracht. Außerdem gibt es vier Appartements für das betreutes Jugendwohnen. Hier finden Jugendliche einen Platz, die pädagogische Unterstützung benötigen, um ihren Weg in ein selbstständiges Erwachsenenleben zu meistern. Bislang waren diese Hilfeangebote des Caritasverbands für Stuttgart e.V. über die ganze Stadt verteilt. Mit dem Haus für Kinder sind sie nun an einem Ort gebündelt. Dadurch können die Kolleginnen und Kollegen besonders gut vernetzt zusammenarbeiten. Sie treffen sich regelmäßig im Team und können sich über die Entwicklungen der Kinder und Jugendlichen schnell austauschen.

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Das Haus für Kinder von außen

Mit verschiedenen Projekten und Angeboten versucht der Caritasverband für Stuttgart e.V. Kinder und Jugendliche wie Lars bestmöglich in ihrer Entwicklung und ihrem Alltag zu unterstützen. Ein Aufenthalt in einer Wohngruppe hilft dabei, die instabile Situation in den Familien zu entschärfen und den Kindern eine sichere Alternative zu bieten. So finden Lars und viele andere Jugendliche in Stuttgart einen sicheren Halt und es kann mit den Eltern ohne Druck an der Familiensituation gearbeitet werden. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass Lars und viele andere Jugendliche in Stuttgart wieder einen Platz in der Gesellschaft finden können. Wir danken Ihnen von Herzen.

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