Tagesstätte Olga 46

Die Olga46 – Tagesstätte für wohnungslose und arme Menschen

Die Olga46 ist eine Einrichtung des Caritasverbandes für Stuttgart e.V. im Bereich Armut, Wohnungsnot und Schulden. In dieser Einrichtung befindet sich eine Tagesstätte für wohnungslose und arme Menschen, welche seit 1968 die Grundversorgung der betroffenen sicherstellt. Die Corona-Pandemie trifft diese Menschen besonders hart.

Täglich werden bis zu 100 hilfebedürftige Menschen mit einem kostenlosen Frühstück, einer warmen Mahlzeit für € 2,50, Kleidung und Hygieneartikel versorgt. Im Untergeschoss können die Besucher duschen und bekommen frische Kleidung und frische Alltagsmasken im Tauschprinzip. Eine Notversorgung mit Schlafsäcken ist auch möglich für Menschen, bei denen keine Unterbringung möglich ist. Zudem gibt es ein Beratungsangebot für hilfebedürftigen Menschen und an manchen Tagen eine ärztliche Versorgung.

Anfang März, zum Zeitpunkt des Corona-Höhepunktes traf es die Bedürftigen besonders hart. Die finanzielle Situation der Klienten verschlechterte sich während des Lockdowns zusehends, da viele auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen sind und einige lediglich vom Flaschensammeln leben.

Vielen Besuchern der Tagesstätte war es nicht möglich sich in Quarantäne zu begeben, weil sie keine Unterkunft hatten. Deshalb wurden Lebensmittelgutscheinen, Hygieneartikel und Alltagsmasken bzw. FFP2-Masken ausgegeben um ihnen das Überleben auf der Straße zu ermöglichen.

„Es ist so gut zu wissen, dass ihr immer da seid und auch während des Lockdowns immer da wart. Ich wüsste gar nicht, wie ich ohne euch überlebt hätte.“

Heinz, Besucher der Tagesstätte Olga 64

Leben in Zeiten von Corona bedeutet für die Einrichtung, dass die Grundversorgung lediglich „to go“ angeboten werden kann. „Es kann nur eine Person auf einmal die Tagesstätte betreten. Diese bekommt ein kostenloses Frühstück oder ein Mittagessen in Form eines Care-Paketes ausgehändigt und muss die Einrichtung dann wieder verlassen.“

„Aufgrund der Sicherheits- und Hygienebestimmungen, musste das Versorgungskonzept der neuen Situation angepasst werden“ erklärt Fachdienstleiter Harald Wohlmann. „Die Tagesstätte als Aufenthalts- und Rückzugsort – ein Raum für soziale Kontakte – musste aufgrund unserer räumlichen und baulichen Gegebenheiten den Besuchern leider genommen werden.“

Für das Sanitärangebot bestehen nach wie vor besondere Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen. Vor Corona, konnten 6 Personen gleichzeitig duschen, aktuell kann nur einer nach dem anderen die Dusche betreten, da die Räumlichkeiten nach jeder Benutzung desinfiziert und gelüftet werden müssen.

„Im Sommer  kann man wenigstens auf den Biergarnituren im Hof sitzen. Die denken an uns und tun echt, was möglich ist. Lieber so als dicht an dicht in der Tagesstätte drinnen. Es wird schon wieder anders werden wenn’s in den Winter geht, wird’s nochmal heikel und aktuell steigen die Zahlen…“.

Besucher der Tagesttätte Olga 46

Auf die angeschlossene Galerie Sichtbar ist Fachdienstleiter Harald Wohlmann besonders stolz: „Der Aspekt der sozialen Teilhabe ist ein wichtiger Punkt in unserer Arbeit . Neben der persönlichen Ansprache, nehmen wir den Ausspruch – der Mensch lebt nicht vom Brot allein – sehr ernst und haben demzufolge Kunst und Kultur in unsere Tätigkeit integriert.“ In der Galerie Sichtbar gibt es eine Kreativgruppe die den Teilnehmern über die Kunst ermöglicht anderen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.

Mehr über die Tagestätte Olga 46 und deren vielfältige Angebote erfahren Sie hier: https://www.caritas-stuttgart.de/hilfe-beratung/wohnungslos/grundversorgung/tagesstaette-olga-46/tagesstaette-olga-46