Caritas Mitarbeiterin Ruhrsal Gümüsdal

HEIMAT – Interview mit Ruhsar Gümüsdal

Die FSJler des Querschnittsbereiches Migration und Integration führten auch mit zwei unserer Mitarbeiterinnen Interviews. Eine davon ist die Sozialarbeiterin Ruhsar Gümüsal, die in einer Caritas Flüchtlingsunterkunft arbeitet.

Was brauchst du, um dich „heimisch“ zu fühlen?

„Um mich heimisch zu fühlen brauche ich natürlich meine Liebsten.“ Diese sind für Ruhsar in erster Linie ihre beiden Kinder. Am heimischsten fühlt sie sich auf der Couch, wenn sie mit ihren beiden Kindern einen Tee trinkt, einen Film schaut oder sich mit ihnen unterhält.

Was macht deine Heimat zu deiner Heimat? Warum ist sie deine Heimat? 

Für Ruhsar ist die Bedeutung des Heimatbegriffs im klassischen Sinne nicht mehr zutreffend. Heimat ist für sie nicht unbedingt der Ort, den man durch die Geburt als Heimat zugeschrieben bekommt.
Sie ist zwar der Meinung, dass heimatlos zu hart ausgedrückt ist,  ist sich aber nicht sicher, ob sie überhaupt eine Heimat hat. „Ich würde sagen, ich fühle mich wohl, da wo ich bin. Mir geht es gut, ich bin gesund, meine Familie ist gesund. Ich habe meine Arbeit. Das rundum, was ein Mensch oder ich für mich brauche. Dann würde ich diese Frage so beantworten, dass es dem sehr nahe kommt eine Heimat zu sein.“

Muss Heimat deiner Meinung nach ein Ort sein oder kann Heimat z.B. auch eine Person sein?

Ruhsar braucht einen Ort und Menschen, damit dies zu ihrer Heimat werden kann: „Für mich ist es so, dass Menschen für die man Emotionen hat, zu denen man eine Bindung hat, den Ort bereichern und damit auch diese Verbundenheit zu diesem Ort.“

Was bedeutet Heimat für dich?

„Heimat ist für mich ein sehr sehr emotionales Wort.“ Ruhsar verbindet dieses Wort mit Menschen, die ihr sehr wichtig sind und die einen Platz in ihrem Herzen haben.
Für sie besteht Heimat aber auch aus Bildern im Kopf aus ihrer Kindheit, mit denen viele Emotionen und Erinnerungen verknüpft sind. Heimat hat für Ruhsar auch etwas mit geschützt und geborgen sein zu tun: „Ich würde Heimat definieren, als eine warme Sicherheit, die dir Menschen bereiten mit denen du sehr verbunden bist. Die du liebst. Bei denen du dich sicher fühlst. Und diese Menschen füllen einen Raum, einen Ort an dem man sich heimisch fühlt, an dem es einem einfach gut geht.“
Ruhsar ist aber auch der Meinung, dass man Heimat heutzutage nicht mehr in die Wiege gelegt bekommt, sondern, dass man sich seine Heimat selber aneignet.