Bundesverdienstkreuz für Arash Hafezi

Arash Hafezi hat Tee mit Kardamom gekocht und serviert seinen Gästen, die zum Gratulieren gekommen sind, Süßigkeiten aus Persien. Im Februar hat der gebürtige Iraner eine der größten Auszeichnungen bekommen, die es in Deutschland gibt: das Bundesverdienstkreuz. Arash hat sich natürlich gefreut, aber in die Freude über die Auszeichnung mischt sich ein nachdenklicher Ton.

Lange hat er um seine Anerkennung kämpfen müssen

Arash Hafezi hat lange um seine Anerkennung in Deutschland kämpfen müssen. Selbst als er schon eine Arbeit bei der Caritas in Stuttgart hatte, bekam er keine gesicherte Aufenthaltserlaubnis. „Der damalige Bereichsleiter  und die Fachdienstleiterin in der Flüchtlingshilfe haben für mich gekämpft“, erinnert sich Arash Hafezi an die vielen Jahre der Ungewissheit: „Immer wieder wurden mir Steine in den Weg gelegt. Jedes Mal, wenn ich der Integration ein Stück näher war, musste ich einen weiteren Kampf leisten. Ich habe so zwei Gefühle in mir: an die ersten schwierigen Jahre hier und jetzt die zweite Hälfte, in der es mir gut geht.“

Arash Hafezi serviert seinen Gästen Tee.

Arash Hafezi engagiert sich sehr für andere Geflüchtete

Arash Hafezi wird das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seit vielen Jahren hilft er nun Menschen, die wie er, als er in Deutschland ankam, alleine sind und oft hilflos. Nachdem Arash Hafezi seine Besucher verabschiedet hat, besucht er noch eine Familie, die Ende Januar in Deutschland angekommen ist: Sie waren drei Jahre auf der Flucht und hoffen jetzt, endlich wieder eine Heimat zu finden. Arash Hafezi wird ihnen dabei helfen. „Das gibt mir ein gutes Gefühl“, sagt er und packt eine der Pflanzen aus seinem Büro als Geschenk für die Familie ein.

Arash Hafezi wurde von Bundespräsident Frank‐Walter Steinmeier aufgrund seines großen sozialen Engagements für geflüchtete Menschen mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha, und die Stuttgarter Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, überreichten ihm die Auszeichnung im Februar diesen Jahres.

Zur Person

Arash Hafezi wurde 1972 in Khark im Iran geboren. Er hat in seinem Geburtsland Sozialwissenschaften studiert. 2003 kam er als politisch verfolgter Flüchtling nach Stuttgart. Seit 2014 arbeitet er in der Flüchtlingshilfe des Caritasverbands für Stuttgart. Er betreut geflüchtete Menschen im Fachdienst OMID – Frühe Hilfen für traumatisierte Flüchtlinge. Seit Februar 2018 hat er die deutsche Staatsbürgerschaft. Hafezi engagiert sich ehrenamtlich im Arbeitskreis Asyl Stuttgart.