Mit dem Advent beginnt eine Zeit des Lichts: Die Straßen erstrahlen in stimmungsvoller Weihnachtsbeleuchtung, in den Fenstern stehen bunte Lichter und an jedem Advent entzünden wir eine Kerze mehr, sodass es bis Weihnachten immer heller wird. Als Caritasverband sind wir für Menschen da, die schwere Zeiten erleben. Wir wollen ihnen Lichtblicke schenken. Unsere Adventsaktion steht daher dieses Jahr unter dem Motto „Licht schenken“. Wir stellen Euch an jedem Adventssonntag Menschen vor, die wir im Rahmen unserer Arbeit kennengelernt haben. Was bringt Licht in ihren Alltag? Wo können wir als Caritasverband Menschen in Not Lichtblicke geben?
Maria Schmitt kommt oft zum Frühstücken
Es ist eiskalt an diesem Novembermorgen. Ob Maria Schmitt* (Name geändert) zum Frühstücken kommt, kann Gaby Großhans von der Tagesstätte Olga46 nicht sagen. „Manchmal schafft sie es nicht, weil ihre Füße so geschwollen sind.“ Dann kommt sie doch noch. Maria Schmitt ist 87 Jahre alt, in ihrem Deutsch klingt der Dialekt der Bessarabien-Deutschen nach. 1994 kam sie mit ihrem Mann nach Deutschland. Hinter ihnen lagen Lebensjahrzehnte, die von Krieg, Vertreibung, Lager und schwerer Arbeit in einer Fabrik und in der Kohlegrube geprägt waren.
Mit ihrer Rente kommt sie kaum über die Runden
Maria Schmitt hat ein Leben lang gearbeitet. Sie hat fünf Kinder großgezogen und als diese älter waren, im Einzelhandel zum Familieneinkommen etwas hinzuverdient. Heute muss sie mit einer Rente von 800 Euro auskommen. Allein die Miete ihrer kleinen Wohnung verschlingt 650 Euro. „Mit den Nebenkosten, dem Strom passe ich sehr auf“, sagt sie. Aber eines ist ihr wichtig: „Meine Kleider wasche ich oft, denn ich will, dass sie immer sauber sind.“ Rund fünf Euro bleiben ihr am Tag zum Essen. Für Schuhe bekommt sie einmalig 40 Euro im Jahr. Davon kann sie sich, die für ihre Füße spezielle orthopädische Schuhe braucht, aber nicht mal ein Paar kaufen. Kürzlich hat sie sich selbst die Haare geschnitten, weil ein Friseurbesuch für sie zu teuer ist – „aber nächste Woche da kommen wieder die Friseure in die Olgastraße, da freue ich mich drauf.“
Ihr Lichtblick ist die Olga46
„Ich bin enttäuscht vom Leben“, sagt die 87-Jährige. Sie versteht nicht, dass Menschen in einem so reichen Land Flaschen sammeln müssen, um ein bisschen mehr Geld zu haben. Das Anstehen beim Tafelladen ist ihr oft zu anstrengend: „Mit meinen Füßen kann ich nicht so lange in der Schlange stehen.“ Riesig gefreut hat sie sich deshalb, als sie kürzlich einen Einkaufsgutschein über 25 Euro geschenkt bekommen hat. Gaby Großhans erinnert sich noch gut daran: „Als ich ihr den Gutschein entgegenstreckte, traten ihr Tränen in die Augen: „Was, für mich? Damit kann man ja so viel kaufen. Ich danken Ihnen vielmals.“ Die Olga46 gibt Maria Schmitt Halt in ihrem Alltag.
Spenden: Solidaritätsfonds
Für Menschen wie Maria Schmitt wurde der Solidaritätsfonds eingerichtet. Mit Ihrer Spende für den Solifonds können wir den Besucherinnen und Besuchern der Tagesstätte Olga46 Friseurbesuche oder auch mal eine warme Mahlzeit finanzieren. Nicht nur Obdachlose zählen zu den Gästen der Einrichtung, sondern auch viele ältere Frauen und Männer, die von Armut betroffen sind und ein wenig Gesellschaft bei einem warmen Mittagessen gebrauchen können. Mit dem Solidaritätsfonds können auch Sie Menschen in Stuttgart Licht schenken, die am Rande der Gesellschaft leben. Spenden Sie hier: https://secure.spendenbank.de/form/3003/?langid=1&verwendungszweck=26603
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