Eine Klientin erhält ein Carepaket im Migrationszentrum Weißenburgstraße.

Päckchen und Briefe: Wir denken an Euch!

Wie verändert Corona den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Und wie die Solidarität? Im Rahmen der Caritas Jahreskampagne suchen wir Antworten. Wir zeigen, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und solidarisches Miteinander in Corona-Zeiten gelebt wird. Für uns gilt jeden Tag: #dasmachenwirgemeinsam!

Schoki, Fruchtsäfte und Handcreme

Am Anfang waren Schokolade, Fruchtsäfte und auch viele Dosen Handcreme. Viele Menschen und  Unternehmen spendeten schon zu Beginn der Corona-Pandemie Geld oder Gutscheine, Lebensmittel oder Cremes. Die Schoki sollte den Menschen das Leben ein klein wenig versüßen, die Creme die vom Desinfektionsmittel rauen Hände pflegen.

Die Mitarbeiter_innen im Bereich Migration und Integration saßen vor diesen Geschenken und überlegten, wie sie zu den Menschen kommen können. Denn wie viele andere Dienste auch, mussten die Beratungsstellen im Migrationszentrum in der Weißenburgstraße geschlossen werden. Den Kontakt zu den Menschen wollten Anniko Benedek und ihre Kolleg_innen aber auf keinen Fall verlieren. Und so wurde das Corona-Jahr zu einem Jahr, in dem Mitarbeiter_innen im Caritasverband, Menschen und Unternehmen, die in der Krise helfen wollten, sich viele neue Wege ausgedacht haben, um weiterhin nah bei den Menschen  zu sein – trotz Abstandsgeboten.

Sozialarbeiterin Anniko Benedek mit einem Carepaket im Migrationszentrum Weißenburgstraße

Zeichen von Freude und Hoffnung

In der Weißenburgstraße packten sie die Schokolade, die Cremedosen und die anderen Geschenke in Päckchen, ein Brief kam hinzu und Lara, 19 Jahre jung und als FSJlerin im Dienste der Caritas, setzte sich ins Auto und fuhr zu den Familien. „Die waren so glücklich, dass wir an sie gedacht haben“, erinnert sich Anniko Benedek. „Das Caritas-Auto vor der Tür, das war so ein Zeichen von Freude und Hoffnung in dieser schwierigen Zeit.“

„Dann hatten wir die nächste Idee: Wir haben eine Freizeitgruppe für ältere Menschen, die oft alleine sind“. Und auch die freuten sich nun über Post von der Caritas. „Man kann mit so kleinen Sachen viel Freude bereiten“, sagt Anniko Benedek und: „Uns war wichtig, dass alle spüren, dass wir weiterhin für sie da sind.“ Corona hat die schöne Tradition des Briefeschreibens wieder lebendig gemacht –  auch die Sprachkursteilnehmer_innen bekamen nun jede Woche einen Brief. Darin immer eine kleine Hausaufgabe, ein paar neue Wörter zum Lernen, ein Rätsel. Nie haben sich die Menschen mehr über Hausaufgaben gefreut „und alle haben es fleißig gemacht.“

DasMachenWirGemeinsam: Caritas-Kampagne 2021

Im Zuge der Pandemie gewinnt eine Frage neue Bedeutung: Wie steht es um den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft? Das ist der Ausgangspunkt der Caritas-Kampagne 2021 #DasMachenWirGemeinsam. Zusammen wollen wir den Fragen nachgehen: Wo stehen wir nach dem Corona-Jahr 2020? Was haben wir gelernt? Was muss sich ändern und was kann jede und jeder Einzelne tun?

Mit bundesweiten Kampagnen beleuchtet die Caritas jedes Jahr die Situation von Menschen, die es schwer haben, die oft hinten anstehen oder ganz vergessen werden. Wir setzen uns dafür ein, dass sie die gleichen Rechte bekommen wie andere auch. Und wir sind überzeugt, dass dafür nicht nur „die Politiker“ zuständig sind, sondern wir alle.