Erika, Gabriele, Andrea, Sophia, Mehmet, Jenny, und Anna vom TREFFPUNKT

#Alltagshelden: TREFFPUNKT-Besucher_innen

Normalerweise probt der TREFFPUNKT Chor jeden Dienstagabend. Als wegen Corona im März alle Angebote vorzeitig eingestellt werden mussten, war auch der beliebte Chor davon betroffen. Auch jetzt dürfen sie noch nicht proben – zu hoch ist die Ansteckungsgefahr über Aerosole. Als Ersatz für die wöchentlichen Proben hat Chorleiterin und Sozialpädagogin Andrea Dikel eine WhatsApp Gruppe für die Teilnehmenden eingerichtet. Sie nahm Lieder per Sprachnachricht auf und teilte sie in der Gruppe. Die Sängerinnen und Sänger konnten so ein paar der Lieder zu Hause üben. Und über die Gruppe ermutigte sie die Mitglieder, aufzuschreiben wie es ihnen in der Corona-Zeit geht. Hier nun ein paar Einblicke in die Lebenswelten der Menschen mit eigens verfassten Texten und Bildern.

Ein Virus namens Corona

Ein gemaltes Bild von Andrea G.
Gemalt von Andrea G. im Mai 2020

Was er so macht? Er bringt alles durcheinander.
Wir dürfen nicht zur Arbeit und auch nicht zum Chor und auch keine Freunde sehen. Auch in mir macht der Virus alles durcheinander. Jetzt habe ich akzeptiert, dass es so ist.
Wir müssen aufpassen, wenn wir einkaufen gehen. Da müssen wir die Maske anziehen. Für mich ist es ein komisches Gefühl, aber sie ist zum Schutz da.
Es war für mich schlimm wo ich einen Anruf bekam, dass ich zu Hause bleiben soll. Für mich war es nicht schön. Ich habe eine blöde Blutkrankheit und muss noch mehr aufpassen als alle anderen.
Da habe ich mir Gedanken gemacht was so ein doofer Virus anstellen kann. Er macht Leute krank und er macht, dass alles zu hat. Man darf niemand sehen und niemand in den  Arm nehmen. Ich darf meine Geschwister nur noch mit Abstand sehen. Für mich ist der Virus einfach scheiße. Er hat sehr viel durcheinander gemacht bis ich es verarbeitet habe.
Ich bin den ganzen Tag allein in meiner Wohnung und hab niemand zum Schwätzen und in den Arm nehmen.
Ich höre Radio, schaue fern, mache meinen Haushalt und lese viel, aber irgendwann reicht es auch mir.
Ich will einfach bald wieder schaffen gehen und Leute in den Arm nehmen und sagen ich hab dich lieb. Ich täte einfach gern alle Leute wieder sehen und auch mal wieder mit dem Chor singen. Das ist es was ich vermisse.

von Andrea G., im Mai 2020

Meine Geschichte über Corona

Mit Maske unterwegs: Mehmet U., Andrea G., Jennifer E. und Sophia B. in der Zeit des Lockdowns

Die Zeit vor der Corona Krise ist unvergesslich. Fußball, Kino, alles war möglich. Als uns Corona überkam war das wie ein Schlag ins Gesicht. Auf einmal hat sich alles geändert. Man kann viele Dinge nicht mehr tun was vorher selbstverständlich war. Das Leben das man vorher hatte gibt es momentan nicht mehr.
Am Anfang war es noch erträglich zuhause zu bleiben, aber mit der Zeit wird es immer langweiliger. Man darf nicht mal arbeiten – unglaublich aber wahr.


Ich hoffe, dass diese Krise bald ein Ende hat und wir alle gesund bleiben, dass alles so wird wie vorher.

von Mehmet Ulusoy, im April 2020

Brief an Corona

Brief an Corona von Sängerin Anna K.

Hallo Corona,
ich möchte, dass du wieder weg gehst endlich mal.
Ich möchte wieder in die Arbeit gehen und ich möchte wieder meinen Spaß haben. Ich will mich wieder mit meinem Freund treffen und ich will wieder alles machen was ich möchte.

Es ist eine schlimme Zeit mit dir.
Die Ärzte sollen sich beeilen dass sie gegen dich einen Impfstoff erwirken und dass du dann aus unserem Leben verschwindest.
Du machst uns Angst und andere Leute krank die auch sterben müssen wegen dir.
Wir können auch nicht mehr raus in den Urlaub fahren und die Schüler können nicht mehr in die Schule gehen. Wir können keine Familienfeste und keine Geburtstage mehr feiern. Wir müssen Masken tragen gegen dich und 2 Meter Abstand haben Wir müssen unsere Freunde meiden und es wird Zeit, dass du uns endlich mal in Ruhe lässt. Wir werden dich auch nicht vermissen.

Sophia B., Mai 2020

Im Jahr 2020 während dem Coronavirus

Ein Mandala von TREFFPUNKT Besucherin Erika D.
Ein Mandala von Erika D.

Seit dem 20. März 2020 bin ich zu Hause.
Mein tägliches Programm ist: Morgens aufstehen, duschen, Tabletten nehmen, frische Sachen anziehen und frühstücken. Nach dem Frühstück war es schwer zu überlegen was ich an dem Tag machen werde. Fernsehen, DvD, malen, Kreuzworträtsel machen, im Treppenhaus Treppe laufen, oder im Hof Runden laufen, mit anderen Ball spielen oder Sport machen. 3 mal am Tag bekomme ich je 30 Minuten Lymphdrainage an einem Apparat in meinem Zimmer. Außerdem helfe ich beim Mittagessen und Kochen. Ich nehme jede Mahlzeit in meinem Zimmer ein. Einmal in der Woche darf ich nach Cannstatt fahren. Das darf ich nur machen wenn ich Maske und Handschuhe trage. Am Mittwoch schreibe ich auf was ich vom Einkauf brauche. Das darf dann ein Mitarbeiter jeden Donnerstag für uns alle einkaufen. Ich darf nicht aus dem Haus gehen um zum LIDL zu gehen um meine Einkäufe selber zu erledigen. Das fällt mir schwer.

Was fehlt mir noch? Unsere Treffen mit Andrea und den Gästeführern. Denn jetzt am 7. Mai vor 10 Jahren waren wir mit unserer Ausbildung als Gästeführer fertig gewesen. Jetzt können wir unser Jubiläum gar nicht feiern. Das ist sehr schade. Ich bin froh, wenn ich wieder in die Werkstatt darf, denn danach sehne ich mich sehr. Schön wäre es, wenn wir und mal wieder sehen könnten.
von Erika D., im Mai 2020

Der Coronavirus

Gedanken zu Corona von Alexandra W.

Der Virus hat viel geändert, es gibt noch Kontaktsperren. Man muss sich selber schützen vor dem Virus.
In der Arbeit läuft es jetzt auch anders ab als früher. Es ist eine Umstellung, weil man nur mit Mundschutzmaske arbeiten darf. Nach einiger Zeit wird es mir unter dieser Maske warm. Es ist gar nicht so leicht. Das ist ein Unterschied ob mit oder ohne Maske. Am meisten vermisse ich meine Kurse und eine wichtige Person in meinem Leben: meine Andrea. Das macht mich schon etwas traurig. Ich bin froh, wenn der Virus bald wieder weg geht.

von Jenny E., im Mai 2020

Fortsetzung folgt…

In unserer nächsten Reportage erzählen uns die drei langjährigen TREFFPUNKT-Gänger_innen Mehmet U., Andrea G. und Erika D. über ihre Erfahrungen in der Corona-Zeit.