Der lange Weg der Masken

Immer wieder hat sich in den letzten Wochen gezeigt, dass bei der Beschaffung von Schutzausrüstung auch die Netzwerke des Caritasverbandes wichtig sind. Und manchmal spielt dazu auch eine Aneinanderreihung von glücklichen Zufällen eine Rolle – von einem solchen Beispiel möchten wir hier berichten.
Besonders zu Beginn der Pandemie und den massiven Einschränkungen in Deutschland war Schutzausrüstung schwierig zu bekommen. Der Bedarf war weltweit hoch und viele der Produkte, insbesondere FFP-Filtermasken, werden in China produziert. Fred Walder, Bereichsleiter im Querschnittsbereich Immobilienmanagement, fragte deshalb auch bei Bauunternehmen an, die mit dem Caritasverband zusammenarbeiten. Auch bei Thilo Rahm hat er es versucht.

Der gebürtige Stuttgarter stammt aus einer Bauunternehmer-Familie und saniert als Generalunternehmer mit seiner Firma Rahm Projektmanagement Schlüsselfertigbau GmbH Gebäude. Doch zunächst konnte er nicht helfen – in seinen Lagern gab es kaum noch Masken, auch bei seinem Bruder Axel, der als Bauunternehmer Rohbauten realisiert, sah es nicht besser aus.

Von China über Sachsen nach Stuttgart

Doch Thilo Rahm hatte die Anfrage der Caritas nicht vergessen. Durch sein Studium in Leipzig ist er bis heute bestens vernetzt in Sachsen. Und der glückliche Zufall schlug schließlich zu, als er um Ostern herum in Pirna seinen Freund und Nachbarn Felix Cellar traf. Dieser vertreibt bei seiner heutigen Firma KSI International GmbH Werbeartikel für Unternehmen. Darüber hatte er im April noch größere Vorräte an Masken bekommen – und er hatte einen Plan damit. Die Masken sollten nicht profitorientiert auf dem freien Markt verkauft werden, sondern wurden nur zu fairen Preisen an Krankenhäuser, Sozialverbände und die Stadt Dresden abgegeben. Thilo Rahm erinnerte sich an die Anfrage aus Stuttgart und stellte den Kontakt zu Fred Walder her, der direkt FFP2-Masken für den Caritasverband bestellte.

Thilo Rahm (links) und Caritasvorstand Uwe Hardt

Das hätte schon das Happy End sein können. Doch als der Bauunternehmer von der Bestellung erfuhr, entschloss er sich, dem Caritasverband wenn schon nicht mit Masken, dann wenigstens bei deren Beschaffung unter die Arme zu greifen. Und so spendete die Rahm GmbH 5.000 Euro, von denen die Bestellung bezahlt werden konnte. „Ich weiß, dass dieser Betrag nur ein kleiner Teil des Aufwandes ist, denn die Caritas gerade bewältigen muss“, sagte Thilo Rahm bei der Übergabe der Spende, „doch ich sehe auch eine Verantwortung für Geschäftsinhaber wie mich, die sich eine solche Summe gerade leisten können.“ Der Stuttgarter möchte damit auch an andere Unternehmer_innen appellieren, es ihm nachzutun. Denn wenn sich viele Firmen bewegen, ist es möglich, den Sozialverbänden eine große Last abzunehmen. Wir bedanken uns bei Thilo Rahm und seiner Firma für ihre Unterstützung und hoffen, dass sein Appell auf offene Ohren trifft.

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