#Alltagshelden: Philipp Schwarze

Die Krise trifft Geflüchtete besonders hart

Eine Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart: Philipp Schwarze sitzt an einem Tisch vor seinem Büro in der Sonne. Das sieht nach einem schönen Pausenplatz aus, ist aber derzeit der Ort, an dem er mit den Menschen noch sprechen und dabei Distanz halten kann.

Mit Philipp Schwarze im Gespräch in seinem Outdoor-Büro
Mit Philipp Schwarze im Gespräch in seinem Outdoor-Büro

„Die Krise“, so sagt es der Sozialarbeiter, der hier im Haus mit seinen vier Kollegen_innen für 240 Menschen – darunter 80 Kinder zuständig ist, „die Krise macht viele Probleme noch sichtbarer, die zuvor schon da waren“. Da sind die kleinen Wohnungen: sieben Quadratmeter stehen jedem zu. Dazu ein Gemeinschaftsbad, eine Küche, die sich mehr als ein Dutzend Menschen teilen. Nicht viel Platz in Zeiten, in denen man sich aus dem Weg gehen muss.

Große Ungewissheit für die Zukunft

Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart-Möhringen
Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart-Möhringen

War die Ungewissheit darüber, wie die Zukunft wohl aussehen möge, schon immer groß, so ist sie jetzt noch größer geworden. Viele haben keinen Job mehr, die Sprachkurse fallen aus und kein Ehrenamtlicher darf mehr in die Unterkünfte. Besonders betroffen sind die Kinder. Zwangsferien sind nicht lustig. Die Langeweile zieht sich endlos, sogar den Spielplatz auf dem Gelände dürfen die Kinder nicht mehr betreten und wenn sie im Hof spielen, kommen schon mal Anrufe aus der Nachbarschaft. Wo andere Kinder zu Hause an ihren Computern sitzen und Hausaufgaben machen, da fehlt hier in den Unterkünften nicht nur der freie Internetzugang, es fehlt an Rechnern und es fehlt an Menschen, die den Kindern beim digitalen Lernen zur Seite stehen könnten.

Lehrerinnen und Sozialarbeiter helfen zusammen

Man könnte fast ein bisschen verzweifeln , wenn es da nicht Lehrer_innen gäbe, die auch mal Material in Papierform vorbeibringen und vor allem die Sozialarbeiter vor Ort, die neben ihrer Arbeit auch mal hunderte von Kopien auf ihrem Drucker ausdrucken und den Kindern geben. „Die Kinder, alle hier, sind sehr geduldig“, erzählt Philipp Schwarze. Aber: „die finden das total blöd gerade und sie wollen unbedingt wieder in die Schule“.

Erreichbarkeit unserer Mitarbeiter_innen

Auch während der Corona-Krise sind die Mitarbeiter_innen im Fachdienst Flüchtlingshilfe erreichbar und vor Ort. Auf unserer Website zur Corona-Pandemie finden Sie Informationen zu den Öffnungszeiten und Erreichbarkeit der anderen Dienste des Bereichs Migration und Integration.

 


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