Sie halten den Laden am Laufen: Sven Rockel und Daniella Russ arbeiten im CAP-Lebensmittelmarkt
Daniella Russ und Sven Rockel haben seit Wochen viel zu tun. Sehr viel. Jeden Tag sorgen sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen im CAP-Markt in Untertürkheim dafür, dass genügend Klopapier und Hefe, genügend Tomatendosen und Mehl in den Regalen stehen.
Märkte für Menschen
CAP Märkte sind ganz normale Lebensmittelmärkte. Mit einem kleinen Unterschied: In den Märkten arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Sie halten gemeinsam den Laden am Laufen und wie gut das geht, das beweisen sie jetzt ziemlich eindrücklich in Zeiten von Corona. Sven Rockel ist einer dieser Menschen, die gerade ziemlich schuften müssen, damit jeden Tag das Kühlregal voll ist. Er nimmt den ganzen Stress sehr sportlich – aber es ist schon verrückt, dass er von manchen Dingen derzeit das Vier- bis Fünffache bestellen muss wie sonst. Was die Leute nur mit der ganzen Hefe machen, wundert er sich und in manchen Wohnungen, so kann man den Eindruck bekommen, stapelt sich das Klopapier schon bis unter die Decke.
Wir kriegen das hin
Filialleiterin Daniella Russ hat sich ihren Humor und ihre Freundlichkeit bewahrt. Während sie eine Palette mit neuen Waren nach der anderen in den Laden schiebt, erzählt sie von Kunden, die panisch vor dem leeren Klopapier-Regal stehen, oder von anderen, die telefonisch Hefe bestellen und auch davon, wie vor allem ihre Stammkunden in den Laden kommen und einfach nur sagen: „Bleiben Sie gesund“. Daniella Russ hat hier als Teilzeitkraft vor 15 Jahren angefangen. Heute leitet sie den Markt und trotz aller Anstrengung, die man ihr ansieht, strahlt auch sie: „Das Klima unter uns Kolleg_innen ist super. Wir kriegen das hin.” An der Kasse diskutiert derweil eine Mitarbeiterin mit Kunden und weist sie darauf hin, dass sie nur eine Packung Maultaschen mitnehmen dürfen. Sie macht das freundlich und bestimmt und wechselte dabei ganz lässig vom Deutschen ins Italienische und wieder zurück.
Lebendiger Mittelpunkt
Die CAP-Märkte, sie leiten Ihren Namen vom englischen Handicap ab – bieten Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap an. Sie wollen zentrumsnah ihre Kunden mit Lebensmitteln versorgen und damit ein lebendiger Mittelpunkt für die Menschen sein. Wie gut ihnen das gelingt, das zeigen sie derzeit auf ganz wunderbare Weise.
Und draußen vor dem CAP-Markt in Untertürkheim steigt eine Kundin vom Rad: “Entschuldigen Sie, gibt es hier noch Klopapier?”
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